Christine Mauser ist die neue Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle beim Diakonieverband Reutlingen
„Corona macht es nicht gerade einfach,“ sagt Christine Mauser. Aber dennoch bereut sie es keine Minute. Seit Oktober ist die Diplompsychologin Nachfolgerin von Dagmar Kühnlenz-Weidmann. Die hatte sich als Ruheständlerin noch einige Monate selbst vertreten, damit es angesichts der vielen Beratungsanfragen keine zu große Lücke gibt. „Das waren wertvolle Gespräche mit ihr. Die haben mir sehr geholfen, in den ersten Wochen gut anzukommen. Das ganze Team hat alles getan, damit ich „weich“ landen konnte. Und auch der kollegiale Austausch im Diakonieverband hilft mir sehr und tut mir gut.“ Es ist schließlich die erste Leitungsaufgabe der 40Jährigen, die mit ihrer Familie seit sechs Jahren nördlich von Reutlingen lebt. Die Psychologin ist seit über zehn Jahren in der Beratung und Begleitung von Familien tätig. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Ulm entwickelte sie ein Gruppenangebot für Kinder psychisch erkrankter Eltern und beriet betroffene Familien. Als Fachkraft für Frühe Hilfen unterstützte sie Eltern mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren bei der Bewältigung der oft kräftezehrenden Kleinkindjahre. Zuletzt arbeitete Sie als Erziehungsberaterin im Jugend- und Familienberatungszentrum des Landratsamts Tübingen. Ihre fachlichen Schwerpunkte liegen neben der Erziehungsberatung und der Trennungsberatung, in der entwicklungspsychologischen Beratung und Therapie von Kindern und in der Begleitung und Beratung von Familien mit einem chronisch erkrankten Elternteil. „Schon bei meiner Bewerbung und den ersten Gesprächen hat mich das integrative Konzept der Psychologischen Beratungsstelle begeistert.“ Erziehungsberatung wird hier eng verbunden mit der Paar- und Lebensberatung. So können sich neben Eltern auch Alleinstehende oder Paare ohne Kinder an die Beratungsstelle wenden. Bei der Beratung von Familien kann das integrative Konzept zu einer enormen Entlastung des ganzen Familiensystems beitragen. Einfach deshalb, weil mehrere Familienangehörige gleichzeitig die für sie nötige Unterstützung bekommen. Zu schätzen weiß Christine Mauser aber auch die enge Zusammenarbeit mit den anderen Beratungsangeboten des Diakonieverbandes. Die kurzen Wege, die es hier gibt, kommen auch den Klienten zugute. In den nächsten Wochen und Monaten ist es ihr wichtig, den Kontakt zu anderen Partnern zu suchen, insbesondere mit der Familienberatung des Landkreises. Hier gibt es bereits eine bestens funktionierende Zusammenarbeit, an die sie unbedingt anknüpfen will. Nicht weniger wichtig ist ihr der kirchliche Kontext ihrer Arbeit: „Viele suchen bei uns Beratung, weil sie mit einer kirchlichen Beratungsstelle eine bestimmte Erwartung verbinden: dass hier der Mensch im Mittelpunkt steht: mit seinen Zweifeln und seinem Scheitern, aber auch mit seiner Energie und seiner Hoffnung.“ Im Mittelpunkt ihres Handelns als Psychologin steht deshalb die Wertschätzung ihrer Klienten und das Entdecken von Stärken, Kraftquellen und Gelingendem. In ihrer neuen Rolle als Leiterin freut sich Christine Mauser darauf, die Rahmenbedingungen für gelingende Beratungsprozesse und niederschwellige Hilfsangebote weiter zu verbessern. „Besonders würde mich freuen, wenn die zur Zeit aus finanziellen Gründen unbesetzten Stellenanteile wieder besetzt werden könnten. Denn mit Corona steigt der Unterstützungsbedarf und damit auch die Wartezeit für ratsuchende Familien.“