Gas geben für die Tafel

Lidl Pfandsystem, Fair Energie, Bürgerstiftung Reutlingen und Firma Schöpfer engagieren sich finanziell bei der Anschaffung eines neuen Transporters für die Tafel unter dem Dach des Diakonieverbands

„Wir freuen uns sehr über ein neues Fahrzeug, mit dem wir die Lebensmittel von den Supermärkten und Discountern jetzt wieder zuverlässig abholen können“, betonte Gisela Braun am vergangenen Mittwoch bei der Spendenübergabe und Inbetriebnahme des neuen Tafel-Wagens. Zusammen mit einem Teil der ehrenamtlichen Tafel-Fahrer war Braun – die gemeinsam mit Karin Schenk die Einrichtung unter dem Dach des Reutlinger Diakonieverbands leitet – zum ersten Betanken des Gasfahrzeugs bei der Fair-Energie gekommen.

Der neue Transporter konnte vor allem deshalb angeschafft werden, weil der Discounter Lidl 15 000 Euro dazugegeben hat. Das Geld kam nach den Worten von Susanne Trost als Beauftragte für Mitarbeiter und Soziales in der Lidl-Region Stuttgart über den sogenannten „Pfandspendenknopf“ an den Pfandautomaten in den Lidl-Filialen zusammen. „Und das bedeutet, dass die Lidl-Kunden das Geld gespendet haben“, so Trost. „Jährlich summieren sich diese Spenden über das Pfandsystem bundesweit auf mehrere Millionen Euro, die wiederum an soziale Einrichtungen verteilt werden.“ Die Kooperation von Lidl mit den Tafeln gebe es schon seit Jahrzehnten – und das nicht nur über die Abgabe von Lebensmitteln, sondern eben auch durch die Unterstützung der Tafeln etwa beim Kauf von neuen Fahrzeugen, Regalen oder ähnlichem.

Günter Stumpfernagel betonte als Prokurist der Fair-Energie: „Auch wir unterstützen die Arbeit der Tafel sehr gerne.“ Der Reutlinger Energieversorger hat den Tafel-Fahrern am Mittwoch eine Scheck-Karte überreicht, mit der die Ehrenamtlichen in den nächsten beiden Jahren an der Gastankstelle das neue Fahrzeug in der Hauffstraße kostenlos betanken können. „Das ist auch deswegen eine gute Sache, weil Erdgas ein CO2-armer Treibstoff ist“, so Stumpfernagel. Die drei Erdgastankstellen der Fair-Energie in Reutlingen und Gomaringen seien durch den Kauf von Zertifikaten CO2-freigestellt, betonte der Prokurist.

Gerade aus ökologischen Gründen habe sich die Reutlinger Tafel zunächst überlegt, ein Elektrofahrzeug als Ersatz für einen alten Diesel-Transporter anzuschaffen – das sei finanziell aber nicht zu leisten gewesen, sagte Dr. Joachim Rückle als Geschäftsführer des Diakonieverbands. Insgesamt habe das neue Fahrzeug 30 000 Euro gekostet, 15 000 kamen von Lidl, 5000 von der Reutlinger Bürgerstiftung, die Firma Schöpfer hat das Logo der Tafel kostenlos auf dem Fahrzeug angebracht. „Trotzdem fehlen noch 10 000 Euro“, betonte Rückle. Weitere Spenden könnten Abhilfe schaffen – wer sich dabei einbringen will, kann dies auf das Konto bei der Kreissparkasse Reutlingen, IBAN DE95 6405 0000 0000 0656 12, tun.