Hohbuch-Café bietet selbstgekochtes Essen zum Mitnehmen

Unvermeidlich war sie Mitte März: Die Schließung des Mittagstisches und des Cafèbetriebs im evangelischen Gemeindezentrum wegen der Coronaepidemie. Viele der älteren Stammgäste vermissen seither nicht nur ein leckeres Mittagessen, sondern auch den Kontakt mit anderen Gästen und dem Personal. Mit dem Mittagstisch musste auch das Schülerkochprojekt unterbrochen werden, das rund 60 Schülerinnen und Schüler im Jahr grundlegende Fähigkeiten vermittelt und sie auf eine Ausbildung vorbereitet. Vermutlich kommen die nächsten Schüler erst wieder im neuen Schuljahr.

Was also tun? Das fragten sich deshalb die Leiterin des Hohbuchcafès Beate Schmid, der Geschäftsführer des Diakonieverbands Dr. Joachim Rückle und Hohbuchpfarrer Michael Dullstein. Schnell war man sich einig, dass eine Essensausgabe und das Angebot einer Essenslieferung die beste Lösung insbesondere für die älteren Gäste wäre. Und da gehe es nicht nur um ein warmes Essen, sondern auch um den zwischenmenschlichen Kontakt, der trotz allem Abstand möglich und wichtig sei.  Auch im Blick auf die vier Mitarbeitenden in Teilzeit erschien die Essensausgabe als gute Lösung. Schließlich solle - so die einhellige Meinung - niemandem wegen Corona gekündigt werden. Trotz der fehlenden Einnahmen. Und Kurzarbeit, ergänzt Rückle, sei leider auch keine Option, weil im Diakonieverband weniger als 10 Prozent der Mitarbeitenden für Kurzarbeit in Frage kommen.

Wie nun funktioniert der neue Service?  Ab 21. April kann telefonisch (07121/2055464, Di-Fr von 8-11 Uhr und von 13-15 Uhr) oder per Email (beate.schmid(at)diakonie-reutlingen.de) das Essen bestellt werden. Egal ob für einen Tag oder eine Woche. Am 23. April kann das Essen zum ersten Mal zwischen 11.30 und 13.30 Uhr abgeholt werden. Danach immer dienstags bis freitags. Damit es zu keinen Warteschlangen kommt, werden mit den Bestellern Abholzeiten vereinbart. Der Lieferservice ist insbesondere für ältere über 60, aber auch für kranke Menschen im Hohbuch gedacht. Das Essen wird in entsprechenden Warmhalteverpackungen ausgegeben und kostet sechs Euro. Aus Hygienegründen dürfen leider keine eigenen Gefäße mitgebracht werden. Unterstützt wird die Aktion von verschiedenen Freiwilligen aus der Kirchengemeinde. Auch die Stadt Reutlingen, die Gesamtkirchengemeinde Reutlingen und der Hohbuch-Freundeskreis unterstützen das Projekt finanziell. Schließlich ist das Hohbuchcafè bereits wegen einer erheblichen Förderkürzung durch den Europäischen Sozialfonds auf zusätzliche Spenden angewiesen. Weitere Spenden sind willkommen. (Konto des Diakonieverbands Reutlingen, Stichwort „Corona Hohbuch“, IBAN DE95 6405 0000 0000 0656 12). Der Speiseplan und aktuelle Infos finden sich wie immer auf der homepage https://hohbuch-cafe.de .

Beate Schmid freut sich bereits auf den erforderlichen Spuckschutz, den die Firma Reiff gespendet hat. Jetzt hoffen alle auf einen guten Start am 23. April. Am schönsten wäre es freilich, wenn bald wieder Gäste im Cafè und auf der schönen Terasse bedient werden könnten.